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Tag 29 bis 35

Tag 29

Heute sperren wieder ein paar Geschäfte auf. Wenn sich die Leute genauso diszipliniert verhalten wie bei den ersten Sonnenstrahlen in den Parks, kann ja nichts schief gehen und so…

Tag 30

Hi – haben sie auch einen mentalen Zusammenbruch?

Nun – ich habe einen!

Ich finde jeder Mensch sollte das Recht haben nach 30 Tagen Isolation den Verstand zu verlieren.

Fühlt sich einfach toll an.

Tag 31

Seit gestern sind wieder einiges Sportarten erlaubt, wie Golfen, Reiten, auch Joggen. Naja, meine Jogginghose hätte ich ja schon einmal an. Ich überlege ob ich laufen gehen sollte. Meine Couch und ich lachen seit gestern über diesen Vorschlag.

Tag 32

Viele Menschen sind seit über einem Monat in Isolation. Keine Sozialen Kontakte, keine Umarmungen – ja nicht einmal Händeschütteln ist in dieser Zeit erlaubt. Das traditionelle Bussi links, Bussi rechts müssen wir uns auch im Moment sparen.

Zum Glück hat der Baumarkt wieder geöffnet – hier kann man neben Blumenerde und Schaufeln, um die Leichen aus seinem Keller wieder loszuwerden auch großartige Sachen kaufen wie: Draht und Leim. Abgerundet wird das ganze durch die gesammelten Werke der gratis Tageszeitungen wie „Österreich“ und „Heute“.
Mit etwas Kreativität können wir uns nun durch das Biegen der Drähte und aufkleben der Zeitungen mittels Leimes einen neuen Mitbewohner erschaffen und ihn knuddeln und liebhaben.
Wird auch er irgendwann mal zur Last, sollte er am besten im Ganzen, eingehüllt in einem schwarzen Mistsackerl, zu den Mistkübel gebracht werden. Wer sich das nicht traut, hat immer noch Schaufel und Blumenerde.

Tag 33

Es wird immer schwieriger Worte zu finden die das Ausmaß dessen Beschreiben was in dieser Welt los ist. Geschweige denn, klare Ansichten zu haben im Hinblick auf die Informationsflut aus diversen Richtungen, die das Virus betreffen. Vieles ist noch unausgesprochen und führt in der Bevölkerung zu Verwirrung, Trauer und Ohnmacht gegenüber den teilweise strikten Maßnahmen der Regierung. Doch der kleine Wiener lässt sich dadurch nicht entmutigen und findet wie immer treffliche Worte, die aktuelle Situation zu erklären: Oida, oida!

Tag 34

Heute hatte ich es besonders schwer einen Tagebucheintrag zu finden. Die Wahrheit ist, tendenziell neige ich heute zu einem desaströsen Unmut gegenüber Sätzen, die einen Sinn ergeben sollen – allein diese Aussage war schon zu viel des Guten und zeigt mir nur wie ernst ich diese Angelegenheit nehme, der Logik in meinem Eintrag zu widersprechen. Aber wir alle wissen, wie schwer es sein kann ein Stein zu sein – vor allem ein Fels, dazu muss er nicht einmal in der Brandung stehen. Denn Wasserverschwendung wird uneingeschränkt zur Anzeige gebracht. Jaja, sie haben richtig gehört: Sarah in der Sahara möchte auch ein wenig vom Kaktus naschen, um diese tollen Farben zu schmecken! Zum Glück ist es Sommer und ALLE haben einen Schatten.

Tag 35

Gerade noch so bin ich den fiesen Monster Corona in der mystischen Welt namens „da draußen“ entkommen. Bewaffnet mit Maske und Desinfektionsmittel habe ich mich der mutigen Mission hingegeben für einen Tag die Isolation meines Refugiums zu verlassen, um in das mittlerweile kleine Dorf „Arbeit“ zu wandern. In „Arbeit“ war wie immer in letzter Zeit nicht viel los und somit konnte ich alsbald wieder das potentiell gefährliche Terrain verlassen, um in maximaler Bereitschaft weiter zu Hause auszuharren. Ich freue mich schon über die Lobeshymnen meiner Erfolgreichen Rückkehr…

…oder zumindest ein wenig Beifall artiges Klatschen…

viennafreak

-normal sind die anderen-

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