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Tag 2 bis 9

Tag 2

Keine Sorge! Ihr hab den ersten Tag der Fortsetzung meines Tagebuchs nicht verpasst.

Doch als sich die Ereignisse am Tag vor dem zweiten Lockdown überschlugen, saß der Schrecken in unseren Köpfen noch zu tief als das ich mit irgendetwas banalem die Trauer stören wollte wie mit diesem Tagebuch.

Jedoch bin ich der Meinung das der Spruch, der zurzeit überall geteilt wird, alles aussagt was man über die Seele Wiens wissen muss:

„Schleich di, du Orschloch!“

Ja! Ihr Terroristen seid nichts weiter als Orschlöcher.

Punkt!

Und wenn sich die kollektive Trauer gelegt hat, werden wir weitermachen und gedeihen. Euch – ihr Orschlöcher – wird der Hass irgendwann zerstören. Ist man noch vor einiger Zeit davon ausgegangen, dass Terror sich durch Niesen und Berührungen verbreitet – wissen wir jetzt, dass er Großteils von Orschlöchern ausgeht – und zumindest dagegen gibt es ein Mittel: Sei einfach kein Orschloch – sondern beteilige dich daran das Wien weiterhin liebens- und lebenswert bleibt.

Tag 3

Drei Tage sind wir bereits gestrandet. In drei Tagen ist viel passiert. Meine Frühstücksschokoladencreme ist mir ausgegangen, der KAFFEE geht zu Neige und ich weiß auch nicht mal mehr was mein Gesicht von dem eines Homosapiens unterscheidet, so dicht ist der Bartwuchs mittlerweile geworden.

Naja…zumindest bei der „Movember“-Bewegung kann ich nun bedenkenlos mitmachen, ohne das mich wer schief ansieht – wer den auch. Die verwaiste Fruchtfliege am Armaturenbrett der Küche?

Ja, da schaust du Fliege! Hast wohl noch nie eine Mischung aus Gandalf und Harry Potter gesehen…

Wie auch immer…nach kurzer Diskussion akzeptierte das Tier mein Aussehen und zog von dannen…

Auch ich werde nun weiterwandern – in mein Arbeitszimmer – Homeoffice is where my bauch does not need to be eingezogen.

Memo an mich: Die Tischplatte bei Zeit halbrund ausschneiden – sonst verweilt man in einer buckeligen Haltung um der Tisch drückt unangenehm gegen den Bauch.

Fühlt auch auch gedrückt – ich wünsche euch einen schönen Start in den Tag.

Tag 4

Der vorerst letzte Tag meines Homeoffice ist angebrochen.

Nächste Woche heißt es wieder Stellung in der Arbeit zu beziehen, um dem 2. Team die Möglichkeit zu geben von zu Hause aus zu arbeiten, um somit das Risiko einer Ansteckung der kompletten Belegschaft zu minimieren.

Es wird zurzeit wochenweise gewechselt – wie manche in der Pandemie ihre Unterwäsche – falls sie überhaupt eine anhaben.

Denn was wissen wir schon…

Früher hieß es: „Bist du nervös bei einem Gespräch – stell dir dein Gegenüber nackt vor“…Heute hoffen wir auf das Gegenteil.

Wobei es ganz egal sein sollte – denn ein Mensch bleibt ein Mensch – innen so wie außen – egal ob er Unterhose trägt oder nicht…

Jedoch…und das muss man bei aller Liebe zur FKK sagen…geistige Nackerbazerln braucht niemand so wirklich…

Ist einfach grauslich zum Anschauen …wäh…

Dummheit ist ja auch eine der wenigen Krankheiten, bei der das Umfeld mehr leidet als der Erkrankte selbst.

Naja…in diesem Sinne…wenn ihr heute schon rausgeht zieht euch bitte an – es ist kalt draußen.

Tag 5

Der 5. Tag des Lockdowns ist angebrochen. Weitere 5 Tage werden folgen. Und danach – das Einverständnis des Parlaments vorausgesetzt – viele weitere Tage…

Man munkelt, dass die Maßnahmen sogar nochmal verschärft werden…

…aber man munkelt auch das Elvis noch lebt und nur auf seinem Heimatplaneten zurückgegangen ist…

Nun gut…das erste Szenario ist wohl wahrscheinlicher. Falls die Regierung den Lockdown nochmals verschärft gibt es wohl wieder ein allgemeines Verbot zum Rausgehen – auch unter Tags…

Im ersten Lockdown habe ich dadurch meine Freundin kennen gelernt – scheint ganz nett zu sein…so nebenbei hatten wir gestern unseren 6. Jahrestag. Wie die Jahre vergehen, wenn man spaß hat…

Schon Einstein hat es auf den Punkt gebracht:

Wenn man 10 Minuten mit seiner Liebsten im Lockdown verbringt kommt es einem vor wie eine Minute…jedoch der selbe Zeitraum auf glühenden Kohlen wie eine Ewigkeit.

Jaja…der war relativ schlau dieser Relativitätsfanatiker.

Wissenschaftler haben übrigens herausgefunden – als man ihnen den Weg gezeigt hat. Jaja…das war auch relativ lustig…

Tag 6

„Der König ist tot – es lebe der König“

Auch wenn das wie eine irrationale Aussage klingen mag, so hat sie durchaus ihre Existenzberechtigung.

Das 46. Aushängeschild der USA heißt Biden. Doch wie verhält sich das eigentlich mit diesen Staatsoberhäuptern? Haben sie wirklich die Macht die Welt positiv zu beeinflussen oder sind sie schon viel zu sehr im Einfluss von Interessen anderer?

Zum Beispiel derer die dafür gesorgt haben, dass er oder sie überhaupt an die Macht kommt. Milliarden an Geldern werden weltweit in den Wahlkampf gebuttert – aus Liebe zur Ideologie der Partei oder aus Eigeninteressen?

Böse Zungen könnten ja behaupten das man, nachdem man in ein Amt gewählt wurde, seine damaligen Spender nicht im Stich lassen möchte und ein bisl der Liebe wieder zurück geben möchte – ein Gesetz hier – eine neue Verordnung da…

Aber gehen wir selbstverständlich vom bestem im Menschen aus. Werden ja schließlich nur die besten Köpfe im Lande gewählt und nicht diejenigen die sich am besten verkaufen können oder das meiste Geld haben. Wenn ihr eine gewissen Frustration aus dem heutigen Tagebuch raushören könnt – braucht ihr kein Hörgerät…

Doch um euch nicht ganz traurig in den Tag zu schicken: Sagt der eine Politiker zum anderen: „Heiße Luft“. Meint der andere: „Absolut richtig!“ – und beschließt ein Gesetz zur Regulierung der Atemluft, um den Firmen die Möglichkeit zu geben wieder mehr CO2 aus ihren Fabriken ausstoßen lassen zu können…

hmm…sorry…klappt heute irgendwie nicht so ganz mit den Witzen.

Tag 7

Heute ist der 7. Tag des Lockdown Light angebrochen. Homeoffice hat sich für mich zumindest einmal erledigt – für diese Woche – und ich darf mich wieder nach draußen in den Corona-Jungle begeben, damit das 2. Team nun zu Hause bleiben kann.

In ca. 2 Tagen – also am 11.11.2020 werden wir wissen ob die Maßnahmen nochmals verschärft werden müssen und wir wieder in eine Nudel und Klopapier Krise stürzen.

Sollen sich die anderen doch darum prügeln.

Mir hängen die Nudeln eh schon beim Hals raus und Klopapier kratzt so beim Mund abwischen. Aber der Einkauf vom März gehört halt langsam aufgebraucht.

Sonst halte ich mich auch an die Vorgaben. Setze brav meine Maske auf und habe die sozialen Kontakte auf ein Minimum reduziert. Ich bin da sehr konsequent.

Ich reflektiere sogar wie von Psychologen empfohlen max. 10 bis 15 Minuten täglich um sogar meine Selbstgespräche in Grenzen zu halten.

Sicher ist Sicher.

Tag 8

Langsam und gemächlich ziehen sich die Schatten der Nacht in ihr düsteres Reich zurück, wo sie vor einer gefühlten Ewigkeit emporgestiegen sind.

Der Morgen erwacht.

Mit seinem hoffnungsvoll schimmernden Antlitz, seiner leuchtenden Zuversicht lockt er uns, der Dunkelheit unsere Gedanken zu trotz in einen neuen Tag voller Möglichkeiten.

Die Träume, noch vor ein paar Momenten unsere einzige Realität verblassen im Angesicht der Sonne, die sich Kraftvoll hinter dem Horizont auf einen neuen Tag einlässt.

In unsere Gedanken mischt sich ein tiefer Glaube, der uns Tag für Tag dazu einlädt, aus dem gemütlichen Nest voll Wärme und Geborgenheit zu entschwinden.

Unser Bewusstsein dämmert langsam in seine ursprüngliche Klarheit zurück und unsere romantische Vorstellung eines perfekten Erwachens – endet abrupt:

„Bin i deppad, dass i jeden Tog so früh aufstehn muas?

Koit is – draußen is ah no dunkel und wenn i am abend von da hockn zauskumm – des söbe spüh von neuem…na – da moch i ned mit – i hau mi no a hoibe stund aufs ohr…“

Und so, liebe Kinder, beginnt diese Geschichte wieder von Neuem.

Tag 9

Heute, am 11.11., beginn der Faschingszeit, werden die Geschäfte nur mehr bis 19 Uhr offen haben dürfen. Für Berufstätige ein Jammer, heißt es. Ich frage mich nur wie es diese Leute vor Verlängerung der Öffnungszeiten, war es damals noch 18:30 Uhr, geschafft haben sich zu ernähren.

Waren die Öffnungszeiten vielleicht der Grund, dass die Menschheit immer dicker wird? Weil sie mehr Zeit zum Einkaufen hatten?

Ich für meinen Teil fühle mich derzeit wohl dabei einem Bild von Rubens entsprungen sein zu können…

Natürlich wäre ein bisschen mehr Sport zu betreiben nicht verkehrt, aber ein weiser Mann sagte einmal: „Selbstverständlich verlängert das regemäßige Laufen das Leben, aber diese Zeit verbringt man dann eben mit Laufen.

Der Erfinder der Jogginghose hat übrigens meinen größten Respekt. Er gab den Leuten ein Gefühl von Sportlichkeit.

Obwohl niemand mit dieser Hose Joggen geht, fühlt man sich nach einem ausgedehnten Fernsehabend mit Cola und Chips wie wenn man einen Marathon gelaufen wäre…

Hmm…könnte wohl auch am Zucker und am Fett liegen…

Aber das…ist eine andere Geschichte.

viennafreak

-normal sind die anderen-

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