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Tag 33

Ein weiterer Tag der Isolationsarbeit ist vorüber gegangen.

Kaum Neues an der Front.

Kaum Neues bei mir.

Darum gönn‘ ich mir heut ein Feierabend Bier.

Das natürlichste Isotonische Getränk.

*klick zisch*

Is good for you…

 

Tag 34

Als ich das Tagebuch vor fast einem Jahr aus Jux und Tollerei begonnen habe, hätte ich mir nicht im Ansatz denken können, dass ich ein Jahr später immer noch hier sitze und meinen Gedanken täglich danieder schreibe.

Aber so ist es nun mal. Ein paar Demonstrationen hier – ein paar Ärgernisse dort, aber im Endeffekt wurde weiter die Linie der gewählten Parteien verfolgt – trotz dem die Macht vom Volke ausgeht.

Aber was heißt das schon? Wenn ich mir die Demonstrationen der letzten Zeit so ansehe, bin ich zwar nicht wirklich glücklich über die Vorgaben, die seitens der Regierung gemacht wurden, aber froh darüber, dass das Volk nicht einfach so Regeln ändern darf.

Mag sein, dass da ein paar G’scheite darunter sind, aber im gesamten sind wir wohl ein emotionaler Mob, der schnell einmal „häng erm höher“ schreit, wenn die Masse das so will.

Will nicht heißen, dass die an der Führungsspitze die Gescheitesten sind, aber sie haben zumindest div. Berater, die sie dabei unterstützen klug zu wirken.

Und mit wirken meine ich, so aussehen – nicht etwa im Sinne von „etwas bewirken“.

Wobei, sie haben bewirkt, dass ich mich noch weniger auskenne, als ich mich vor der ganzen Pandemie schon nicht ausgekannt habe, was wiederum dazu führt das ich mir mehr Fragen stellen muss.

Wie diese zum Beispiel:

Wenn alle geimpft wurden die das auch wollen, können die sich dann noch von denen anstecken die das nicht wollen?

 

Tag 35

Am Rande der Corona-Krise überschatten diverse Meldungen unsere täglichen, neuen Rituale.

Als ob das Händewaschen, etc. nicht schon genug wäre, müssen wir uns jetzt auch noch Sorgen machen, dass Praktiken, die sowieso bereits Teil diverser Unternehmensphilosophien waren, nun hoch offiziell vom User unterschrieben werden müssen. Damit alles seine Ordnung hat.

Die Wichtigkeit des Händewaschens sollte jedem bereits klar sein – doch die Wichtigkeit auf seine Daten im Internet aufzupassen, wird Einfachheit halber lieber ignoriert.

Früher waren es die nervigen Internet AGBs, die keiner lesen wollte – nun gut, die sind wirklich fad zu lesen. Sie wurden eilig weiter geklickt, um den Dienst seiner Wünsche nutzen zu können.

Lustig sind die alle Jahre wiederauftauchenden Widerrufe in Facebook, die ungefähr so viel Sinn haben, wie während des Fluges aus dem Vehikel aussteigen zu wollen – ohne Fallschirm. Aber jeder „Kettenbrief“ findet seinen Absender.

Mittlerweile können wir uns hoch offiziell darüber aufregen, dass nicht nur unsere Daten, sondern auch die meisten Daten Anderer, die sich auf unserem Gerät befinden übermittelt werden.

Da hilft es natürlich vorübergehend auf beispielsweise einen anderen Messenger, mit vermeintlich nobleren Zielen auszuweichen – doch im Endeffekt, sollte sich nichts gravierend ändern werden auch diese irgendwann von größeren Unternehmen geschluckt werden – des Profites wegen.

So huldigen wir alle dem Gott des schnöden Mammons, bis wir vielleicht irgendwann kapieren – das nicht Geld die Arbeit macht, sondern die Menschen, denen man weiß gemacht hat, es gäbe keine anderen Möglichkeiten den Wert von etwas zu definieren und den Gegenwert zu tauschen.

 

Tag 36

Bemerkenswerterweise fast unbemerkt neigt sich ein weiterer Isolationstag dem Ende zu.

Ach, wäre dies doch auch das Ende des Lockdowns. Wie gerne würde ich an diesem Samstag eine Sondersendung mit unseren sehr geehrten Herrn Bundeskanzler sehen, in der er verkündet, dass das Corona-LARP nun zu Ende ist und die Daten erst einmal verarbeitet werden müssen.

LARP, für die nicht-Nerds da draußen bedeutet: „Live Action Role Play“ und ist eine Mischung aus Pen & Paper Rollenspiel und Improvisationstheater, wo die gespielten Handlungen so realistisch wie möglich umgesetzt werden.

Was wäre das schön. Alles nur ein Spiel – alles nur Theater. Na klar wären wir verärgert – grummel – aber natürlich auch froh darüber wieder mit‘n SchurliBurli und da Mitzi-Tant‘ beim Wienerschnitzel sitzen zu dürfen ohne sich Sorgen machen zu müssen, wie nah der Kellner wohl mit seinem Vollgesichtsvisier bei unserem Essen war.

Alles nur eine Simulation gewesen ist, die weltweit unter strengster Geheimhaltung umgesetzt worden ist, um mögliche Schwachstellen bei einer tatsächlichen Pandemie aufzeigen zu können.

Alle bekommen ihr während des Tests verlorenes oder entgangenes Geld wieder zurück und dürfen zurück zum Start. Alle Opfer des Virus waren eingeweihte und Schauspieler.

Großes Aufatmen, sogar ohne Maske, unter der Bevölkerung – Standing Ovation für die Obrigkeit.

Und als ich das Einhorn am Horizont verschwinden sah, verblasste auch dieses Hirngespinst langsam im Nebel meiner Gedanken, um dort für alle Ewigkeiten unter der Rubrik „wohl eher nicht“ gespeichert zu werden.

 

Tag 37

Hallo, will nicht lang stören am …Dings…na…Dings…Sonntag…und so…eigentlich will ich niemanden nie stören…vielleicht ablenken…aber stören? Ne! Heißt ja: Tu niemanden irgendwas an, was dir auch niemand antuen soll…oder so…

Soll mich ja auch keiner stören. Bin schon genug gestört…worden – des Öfteren. War verstörend! Naja…und Dings noch…na…guten Abend und so halt.

 

Tag 38

Sodale.

Nachdem ich gestern vergebens ein YouTube Video gesucht habe, in dem erklärt wird wie man sich alleine oder zumindest von seiner Freundin die Haare schneiden lässt, dabei aber nur Beiträge gefunden habe für kurze Sommer-Haar-Schnitte, oder gar Vorschläge wie man es eben nicht machen sollte, habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen heute als Mahnmal für die Corona-Missstände in Österreich meine Mähne wie die Natur sie schuf im Büro zu präsentieren.

Und nicht ganz überraschend war ich anscheinend nicht der einzige mit langem Haar.

Gut. 90 % der Langhaar-Träger waren Langhaar-Trägerinnen – sprich Frauen – bei denen es sogar noch gut aussah – das Haar.

Hätte ich nur die eine Woche Zeit Fenster vor Weihnachten optimal genutzt noch schnell mein Haar trimmen zu lassen…tja…

Mein einziger Hoffnungsschimmer, die Pressekonferenz heute Abend. Hier wird möglicherweise meine Wohlstandsproblematik erkannt und die Frisöre dürfen, mit Abstand eine der ersten sein die wieder, wenn auch vielleicht nur kurzfristig öffnen dürfen.

Jaja, die anderen Sachen werden sicher auch besprochen…Schule, blabla etc…

viennafreak

-normal sind die anderen-

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